Renaissance-Ädikula-Rahmen im Stil des 16. Jahrhunderts

Das Wort Ädikula stammt von dem Lateinischen aedicula ab und bedeutet soviel wie „kleines Bauwerk“. Man verwendet den Begriff Ädikula heute ebenso für kleine Bauwerke als auch kleine Gebäude. Die Gebäude stammen von Tempeln ab und bedeuten darüberhinaus eben auch „Tempelchen“.

Solch ein ” Tempelchen” , mit all den üppigen Ornamenten anzufertigen ist zeitlich sehr Anspruchsvoll, aber als Kunsthandwerk ist es eine sehr schöne Arbeit. Ich beschreibe hier die Arbeitsschritte vom rohen Holzrahmen bis zum fertigen Aedikularahmen.

Der Rohe Holzrahmen wird nachdem er in 10 – 14 Schichten mit Kreidegrund ( Kreide und Hautleimgemisch) gestrichen worden ist, zuerst Nass und dann Trocken geschliffen,jetzt kommt ein Renaissance Ornament auf die beiden grossen Platten oben und unten. Mit dem Gravierhacken wird das Ornament in den Kreidegrund hinein Graviert. Das Gravieren ist eines der schwierigsten Ornamentstechniken des Rahmenvergolderhandwerks.

Gravurornament
Gravierornament

Das sogenannte Pastaornament, ist das auffüllen der Gravur, mit Kreidegrund. Nachdem alles gut getrocknet ist, wird der Rahmen Polimentiert ( Tonerde mit Gelatine),es gibt verschiedene Farbtöne die Grundtöne sind Gelb, Rot und Weiss. Poliment wird in 3 – 6 Schichten bestrichen und sorgt dafür, dass das Blattgold auf dem Rahmen haftet.

Eine ganze Menge Blattgold braucht es für den Aedikularahmen, Das Blattgold das verwendet wird ist 1: 10000 mm. dünn, also nur ein Hauch von Gold.

Blattgold anschiessen

Das Blattgold wird auf einem Lederkissen zurecht geschnitten, und mit einem sogenannten ” Anschiesser” mit Wasser und Spiritus Blatt für Blatt ” angeschossen”. Nachdem das Blattgold trocken ist, wird es mit einem Achat Poliert. Auf dem inneren Rahmen kommt ein Radieronament hinzu, das polierte Blattgold wird mit Farbe überstrichen, und das Ornament wieder mir einem Holzstift radiert.

Am Schluss wird der Renaissancerahmen ein paar Jahrhundert älter gemacht, mit dem durchreiben des Blattgoldes und einer Patina. Spiegel hinein und fertig. Es war einiges an Arbeit, aber es hat sich absolut gelohnt.

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von Anders Noren.

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